SPRINT MV – SPRACH- UND INTEGRATIONSMITTLUNG: Ein Artikel in der CORAktuell (Juli 2014)

Schlagworte wie Interkulturelle Öff­nung, Diversity, Willkommens- und Anerkennungskultur prägen maßgeblich die aktuellen Integrationsdebatten, nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Wenn Menschen Hilfsangebote nutzen oder Beratungsstellen aufsuchen, geht es ihnen um eine bessere Zukunft für sich selbst oder die eigenen Kindern, um gesellschaftliche Chancen und Teilhabe. Dabei unterscheiden sich die Nöte und Wünsche von Zugewander­ten und Einheimischen kaum. Jedoch kommt bei den Zugewanderten hinzu, dass die Chancen auf Teilhabe ohne die Kenntnis der deutschen Sprache sehr eingeschränkt sind und das Erlernen der Sprache mitunter sehr lange dauert.

Um die Nutzung von Hilfs- und Bera­tungsangeboten für Zugewanderte den­noch zu ermöglichen, ist die Dienstleis­tung Sprach- und Integrationsmittlung eine optimale Ergänzung bestehender Strukturen.

Sprach- und Integrationsmittler kön­nen kulturell bedingte Missverständnisse aufklären oder vermeiden und so ver­hindern, dass das Gespräch in eine Sack­gasse gerät. Täglich erreichen Anfragen aus Ämtern und Behörden, Kitas und Schulen, Kliniken und Beratungsstellen den Vermittlungsservice von SprInt- Rostock. Ob bei der Vorbereitung einer Operation, beim Elterngespräch in der Schule oder bei der Hilfeplanung im Jugendamt: Mittlerinnen und Mittler sorgten seit Projektbeginn 2012 bereits bei ca. 1.000 Gesprächen für Verständi­gung, wenn unterschiedliche Mutter­sprachen und kulturelle Besonderheiten diese erschwerten.

DABEI LAUTET DAS MOTTO: VERSTEHEN BRAUCHT MEHR ALS SPRACHE.

Nicht nur Wortschatz ist gefragt, son­dern auch Sensibilität für kulturelle Un­terschiede, gerade auch bei Themen wie häusliche oder sexualisierte Gewalt. Auf diesen speziellen Bedarf kann SprInt- Rostock reagieren, indem das Projekt auf einen Pool von ca. 40 zugewander­ten MittlerInnen zurückgreifen kann, die insgesamt ca. 25 Sprachen beherr­schen.

Frau Rita Wiese, Projektkoordinatorin SprInt-MV

Seit Ende 2012 ist beim Verein Diên Hông außerdem das Pojekt „SprInt MV. Netzwerk für professionalisierte Sprach-und Integrationsmittlung in Mecklen­burg-Vorpommern“ aktiv. Hier wird Sensibilisierungs- und Vernetzungsarbeit zur Sprach- und Integrationsmittlung im Land vorangetrieben, um den aktu­ellen Bedarf an diesen Dienstleistungen zu ermitteln und zu dokumentieren, wo bereits Sprachmittlungsangebote in Mecklenburg-Vorpommern existieren oder angestrebt werden. Daneben wer­den langfristige Kooperationen einge­gangen, um die Öffentlichkeit stärker zu erreichen oder bestimmte Entwick­lungen zu Migrations- und Integrati­onsthemen vor Ort gemeinsam zu be­trachten. Spannend ist zu sehen, dass für den gesundheitlichen Bereich im Land bereits mehrere Initiativen bestehen, z. B. für die russischsprachige Bevölke­rung. Dagegen zeigt sich deutlich, dass im sozialen Bereich, insbesondere beim Schwerpunkt häusliche und sexualisier­te Gewalt und bei der Präventionsarbeit, erhebliche Lücken bestehen.

Die Erfahrungen aus beiden Projekten zeigen, dass Themen wie Diversity und interkulturelle Kommunikation in den Kommune und Landkreisen für unsere Partner immer wichtiger werden. Dies zeigten auch zwei Seminare, die SprInt- MV für den Landkreis Rostock in Güstrow und Bad Doberan durchführte. Sensibilisierung für Aspekte aus dem Themenbereich Diversity und Interkul­turelle Öffnung standen hier im Mittel­punkt. „Dabei wurde deutlich, dass der Begriff Kultur meistens vertraut ist, aber es viel Courage und Willen zur Öffnung verlangt, kulturelle Vielfalt auch zuzu­lassen, wertzuschätzen und zu leben“, betont Rita Wiese, SprInt MV Projekt­koordinatorin.

„SprInt-MV“ wird gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flücht­linge

Autorin: Rita Wiese

Quelle: CORAktuell Nr. 35

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Diên Hông e.V. im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Stein (14.07.14)

Am 14. Juli stattete der Bundestagsabgeordnete Peter Stein (CDU) dem Verein Diên Hông einen Besuch ab und informierte sich vor Ort über laufende und geplante Projekte.

Peter Stein, der u.a. Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AwZ) ist, interessierte sich ganz besonders für die Ideen des Vereins zur Entwicklungszusammenarbeit mit Akteuren in Vietnam.

Aber auch der Ausbau des Vermittlungsservice für Sprach- und Integrationsmittlung im Projekt SprInt-Rostock stand im Mittelpunkt des Gesprächs. Peter Stein stimmte den Projektmitarbeiterinnen Vu Thanh Van und Susanne Düskau zu, dass diese Dienstleistung ein wichtiges Instrument darstellen kann, um dem immer deutlicher werdenden Fachkräftemangel im Land zu begegnen. So können Sprach- und IntegrationsmittlerInnen Unternehmen unterstützen, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit ausländischen Fachkräften effektiver zu gestalten und ihnen und ihren Familien das Zurechtfinden am neuen Arbeitsort in MV zu erleichtern.

Prüfungen des 31. Integrationskurses (Abendkurs)

  • Der „Leben in Deutschlandtest“ findet am 23. Juli um 08:30 im Seminarraum (Interkulturelles Zentrum des WaldemarHofes) statt.
  • Die mündlichen Prüfungen „Deutschtest für Zuwanderer“ beginnen am 25. Juli um 08:30 und die schriftliche Prüfung findet um 13:00 statt (Interkulturelles Zentrum des WaldemarHofes).

Mitmachen: Bilder und Geschichten für Ausstellung gesucht

In den 70er und 80er Jahren kamen zahlreiche Vietnamesinnen und Vietnamesen als Vertragsarbeitnehmer in die DDR. Ende der 80er Jahre waren es ca. 60.000 Frauen und Männer aus Vietnam, die hier arbeiteten und lernten. Wie war ihre Lebenssituation in Vietnam? Welche Vorstellungen hatten sie von der DDR und den Deutschen? Wie erlebten sie die Wendezeit, als plötzlich alles ungewiss war? Warum entschieden sie sich, hier zu bleiben, und wie sehen sie ihre Perspektive heute?

Vertragsarbeiter in einem Rostocker Wohnheim.

Vertragsarbeiter in einem Rostocker Wohnheim.

Unsere Ausstellung „Vietnamesische Rostocker. Ehemalige Vertragsarbeiter erzählen“ widmet sich all diesen Fragen. Mit Erinnerungen aus ca. 30 Jahren, gesammelt in Gesprächskreisen und illustriert durch Fotografien und andere Zeitdokumente, möchten wir die Vielfalt der Lebensgeschichten und -perspektiven der Vietnamesen nachzeichnen. Die Zitate und Bilder zeugen sowohl von den Höhepunkten als auch den Schwierigkeiten eines Lebens in einem (nicht mehr) fremden Land, die viele der Rostocker, die aus Vietnam gekommen sind, erlebt haben.

Bis Ende Juli haben Rostockerinnen und Rostocker noch die Möglichkeit, ihre Erinnerungsfotos und -texte bei uns einzureichen. Texte können in vietnamesischer oder deutscher Sprache eingereicht werden. In der Ausstellung werden alle Texte zweisprachig präsentiert.

 

Haben auch Sie interessantes Material und möchten sich an diesem Ausstellungsprojekt beteiligen? Dann melden Sie sich bei uns:

Tel.: 0381 769 83 05

E-Mail: bildung@dienhong.de

RÜCKSCHAU: Bundesweites Netzwerk SprInt traf sich in Rostock

Am 24. und 25 Juni trafen sich die Partner des SprInt-Netzwerkes in Rostock, um Erfahrungen auszutauschen und die Fortführung der Zusammenarbeit bei der Sprach- und Integrationsmittlung zu planen.

An 10 Standorten in 8 Bundesländern wurden in den letzten Jahren Vermittlungszentralen für Sprach- und Integrationsmittlung – kurz SprInt – aufgebaut. An jedem Standort steht ein Pool von Zugewanderten aus unterschiedlichsten Ländern zur Verfügung, um das Fachpersonal aus den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit bei Gesprächen mit Migrantinnen und Migranten zu unterstützen.

So auch in Rostock, wo die Mittler des SprInt-Projektes seit 2012 bereits ca. 1000 Mal zum Einsatz, bundesweit verzeichnet das Netzwerk schon über 20.000 Einsätze.

Schwerpunkt des Netzwerktreffens waren u.a. die gemeinsamen Qualitätsstandards Projektes. Kernpunkt der Qualitätsstandards ist das SprInt-Zertifikat, mit dem die MittlerInnen nicht nur Dolmetschkompetenzen, sondern auch Grundlagenwissen über die Versorgungssysteme sowie soziale und Kommunikationskompetenzen nachweisen. Diese erwerben sie in einer Vollzeitqualifizierung, die sich über 12 bis 18 Monate erstreckt. An mehreren Standorten wie SprInt-Wuppertal, SprInt-Leipzig und SprInt-Thüringen kommen bereits zertifizierte Sprach- und Integrationsmittler zum Einsatz. Auch SprInt-Rostock hat sich zum Ziel gesetzt, seine MittlerInnen durch eine solche Ausbildung zu professionalisieren.

Ein zweites zentrales Thema war die Nachhaltigkeit des Projektes. Erklärtes Ziel ist es, dass das bundesweite Netzwerk auch nach dem Ende der derzeitigen Förderung durch das BAMF aus Mitteln des EIF (Januar 2012 – Januar 2015) fortbestehen und die Dienstleistung Sprach- und Integrationsmittlung noch mehr Einrichtungen und Zugewanderten zur Verfügung stellen.

Über das SprInt-Netzwerk und die Erfolge des Vermittlungsservice in Rostock berichteten die Norddeutschen Neuesten nachrichten sowie der Blitz am Sonntag. Lesen Sie die beiden Artikel hier:

Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 26.6.2014

Blitz am Sonntag vom 29.6.2014

„Sprach- und Integrationsmittlung bundesweit erfolgreich: Netzwerkpartner treffen sich in Rostock“ (24. und 25. Juni)

Am 24. und 25 Juni treffen sich die Partner des SprInt-Netzwerkes* in Rostock, um Erfahrungen auszutauschen und die Fortführung der Zusammenarbeit bei der Sprach- und Integrationsmittlung zu planen.

An 10 Standorten in 8 Bundesländern wurden in den letzten Jahren Vermittlungszentralen für Sprach- und Integrationsmittlung – kurz SprInt – aufgebaut. An jedem Standort steht ein Pool von Zugewanderten aus unterschiedlichsten Ländern zur Verfügung, um das Fachpersonal aus den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit bei Gesprächen mit Migrantinnen und Migranten zu unterstützen.

In Rostock kamen die Mittler des SprInt-Projektes seit 2012 bereits ca. 1000 Mal zum Einsatz, bundesweit verzeichnet das Netzwerk schon über 20.000 Einsätze.

*Das bundesweite Netzwerk SprInt (Sprach- und Integrationsmittlung) steht für die Professionalisierung, Standardisierung und bundesweite Verbreitung dieser Dienstleistung. Damit holt das Netzwerk nach, was in Ländern wie der Schweiz, Österreich, Großbritannien oder den USA bereits gängige Praxis ist: Es etabliert einen neuen Beruf für die Bedarfe der Einwanderungsgesellschaft und für eine echte Willkommens- und Anerkennungskultur. Seit 2012 arbeiten in diesem bundesweiten Projekt 10 Vermittlungszentralen für Sprach- und Integrationsmittlung mit 3 Hochschulen zusammen.

Neuer Integrationskurs für Anfänger ab dem 30. Juni

Ab dem 30. Juni startet bei dem Verein Diên Hông ein neuer Integrationskurs für Anfänger. Der Unterricht findet montags bis donnerstags in der Zeit von 09:00 – 13:15 statt. Am Ende des Kurses wird ein Deutsch-Test für Zuwanderer mit Niveau A2/B1 abgelegt. Der Kurs wird im Rostocker Freizeitzentrum, Kuphalstr. 77 stattfinden.

Interessierte melden sich bitte bei Frau Anna Bollnow. Tel.: 0381 769 83 05, E-Mail: integrationskurse[at]dienhong.de