Integrationskurs INT 36: Neuer Unterrichtsraum ab dem 18.08.

Ab dem 18.08. bis zum 18.09.2014 findet der Unterricht für den Integrationskurs INT 36 in der „Pumpe“, Ziolkowskistr. 12, 18059 Rostock statt. Erreichbar ist die „Pumpe“ mit den Straßenbahnlinien 2,5 und 6.

Der Unterricht findet zu den gewohnten Zeiten statt.

RÜCKSCHAU: Tagung „Herausforderungen der Migrationsarbeit im Landkreis Vorpommern-Greifswald“ am 2. Juli 2014 in Greifswald

Am 02.07.2014 fanden über fünfzig Teilnehmer zur Tagung „Herausforderungen in der Migrationsarbeit im Landkreis Vorpommen Greifswald“ zusammen, um ihre vorhandenen vielseitigen Erfahrungen in einem Fachkreis auszutauschen.

An diesem Tag plädierte Dr. Wolfgang Bautz im Impulsvortrag für die Berücksichtigung  „strupfender Regionenen: Wirtschaftlich, sozial und kulturell erstarrte Räume – Abwärtsspirale “ in den neuen Bundesländern  und damit verbundene Herausforderungen in der Migrationsarbeit. Er unterstrich, dass zunehmende Zuwanderung aus unterschiedlichen Ländern auch in dünn besiedelten Bundesländern als Notwendigkeit zu betrachten ist und in kleineren Stritten bereits erfolgt. Seit 2002 begleitet Dr. Wolfgang Bautz als Leiter des Fazit e. V. in Potsdam und Mitglied des Integrationsbeirats in Brandenburg Projekte zur Sprachmittlung auf Landesebene. Seit 2012 sorg er für die Etablierung von Sprach- und Integrationsmittlung, kurz SprInt, in Brandenburg und weißt diese Dienstleistung zu schätzen.

Rita Wiese, Projektkoordinatorin SprInt MV, sprach über den ständig wachsenden Bedarf an Sprach- und Integrationsmittlung in Mecklenburg-Vorpommern sowie über bereits bestehende Projekte wie SprInt Rostock, Spuk Schwerin, institutionell gebundene Mittlerdienste wie Psychosoziales Zentrum Vorpommern sowie über Migrantenselbstorganisationen, die nur punktuell den Bedarf decken. SprInt Rostock und Spuk Schwerin weisen eine starke Professionalität auf. Jedoch können nur langfristige Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Projekten eine Beständigkeit ermöglichen.

Wie wichtig die Sprach- und Integrationsmittlung in Mecklenburg Vorpommern ist, haben auch die Tagungsgäste berichtet. Diese Ergebnisse wurden durch das Word Café zusammengetragen.

 

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[image title=“Tagungsteilnehmer stellen ihre Arbeitsbereiche vor“]http://www.dienhong.de/wp-content/uploads/2014/08/tagungsteilnehmer.jpg[/image]
[image title=“Tagungspublikum“]http://www.dienhong.de/wp-content/uploads/2014/08/tagungspuplikum_greifswald.jpg[/image]
[image title=“Frau Rita Wiese, Projektkoordinatorin Sprint-MV“]http://www.dienhong.de/wp-content/uploads/2014/08/rita_wiese1.jpg[/image]
[image title=“Frau Elisa Steinfurth, Psychosoziales Zentrum im Kreisdiakonischen Werk Greifswald-Ostvorpommern“]http://www.dienhong.de/wp-content/uploads/2014/08/elisa_steinfurth.jpg[/image]
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Alfred Süptitz, der Vorsitzender des Netzwerks Migration Vorpommern, ermöglichte den Teilnehmenden den Blick auf die Strukturen im Landkreis Vorpommern Greifswald und wies auf die geringe Angebotsdichte in der Migrationsarbeit hin, die sich zum Teil durch fehlende Infrastrukturen und nicht ausreichenden Beratungsstellen ergibt. In seinem Vortrag resümierte Herr Süptitz wie wichtig es wäre, „einen Ansprechpartner, der im Landkreis auch fest verankert und getragen wird, der durch die unterschiedlichsten Partner in der Migrationsarbeit unterstützt wird, zu haben“. Herr Süptitz betonte: „Für mich wäre dies der Migrations- und Integrationsbeauftragte in unserem Landkreis“. Dies würde die Ressourcen des bereits bestehenden und aktiven Migrationsnetzwerkes Vorpommern Greifswald besser bündeln.

Darüber hinaus berichtete Elisa Steinfurth, Psychosoziales Zentrum für Migranten im Kreisdiakonischen Werk Greifswald-Ostvorpommern e.V., über die Notwendigkeit der Stärkung der psychischen Gesundheit bei den Asylsuchenden und über die Wichtigkeit der Präventionsarbeit.  Frau Steinfurth beleuchtete auch einzelne Situationen, um zu zeigen, wie die Mittler ihre Aufgaben meistern. So bekräftigte Frau Steinfuhrt nochmals, dass der Bedarf an Sprach- und Integrationsmittlern in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder im Alltag spürbar ist.

SPRINT MV – SPRACH- UND INTEGRATIONSMITTLUNG: Ein Artikel in der CORAktuell (Juli 2014)

Schlagworte wie Interkulturelle Öff­nung, Diversity, Willkommens- und Anerkennungskultur prägen maßgeblich die aktuellen Integrationsdebatten, nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Wenn Menschen Hilfsangebote nutzen oder Beratungsstellen aufsuchen, geht es ihnen um eine bessere Zukunft für sich selbst oder die eigenen Kindern, um gesellschaftliche Chancen und Teilhabe. Dabei unterscheiden sich die Nöte und Wünsche von Zugewander­ten und Einheimischen kaum. Jedoch kommt bei den Zugewanderten hinzu, dass die Chancen auf Teilhabe ohne die Kenntnis der deutschen Sprache sehr eingeschränkt sind und das Erlernen der Sprache mitunter sehr lange dauert.

Um die Nutzung von Hilfs- und Bera­tungsangeboten für Zugewanderte den­noch zu ermöglichen, ist die Dienstleis­tung Sprach- und Integrationsmittlung eine optimale Ergänzung bestehender Strukturen.

Sprach- und Integrationsmittler kön­nen kulturell bedingte Missverständnisse aufklären oder vermeiden und so ver­hindern, dass das Gespräch in eine Sack­gasse gerät. Täglich erreichen Anfragen aus Ämtern und Behörden, Kitas und Schulen, Kliniken und Beratungsstellen den Vermittlungsservice von SprInt- Rostock. Ob bei der Vorbereitung einer Operation, beim Elterngespräch in der Schule oder bei der Hilfeplanung im Jugendamt: Mittlerinnen und Mittler sorgten seit Projektbeginn 2012 bereits bei ca. 1.000 Gesprächen für Verständi­gung, wenn unterschiedliche Mutter­sprachen und kulturelle Besonderheiten diese erschwerten.

DABEI LAUTET DAS MOTTO: VERSTEHEN BRAUCHT MEHR ALS SPRACHE.

Nicht nur Wortschatz ist gefragt, son­dern auch Sensibilität für kulturelle Un­terschiede, gerade auch bei Themen wie häusliche oder sexualisierte Gewalt. Auf diesen speziellen Bedarf kann SprInt- Rostock reagieren, indem das Projekt auf einen Pool von ca. 40 zugewander­ten MittlerInnen zurückgreifen kann, die insgesamt ca. 25 Sprachen beherr­schen.

Frau Rita Wiese, Projektkoordinatorin SprInt-MV

Seit Ende 2012 ist beim Verein Diên Hông außerdem das Pojekt „SprInt MV. Netzwerk für professionalisierte Sprach-und Integrationsmittlung in Mecklen­burg-Vorpommern“ aktiv. Hier wird Sensibilisierungs- und Vernetzungsarbeit zur Sprach- und Integrationsmittlung im Land vorangetrieben, um den aktu­ellen Bedarf an diesen Dienstleistungen zu ermitteln und zu dokumentieren, wo bereits Sprachmittlungsangebote in Mecklenburg-Vorpommern existieren oder angestrebt werden. Daneben wer­den langfristige Kooperationen einge­gangen, um die Öffentlichkeit stärker zu erreichen oder bestimmte Entwick­lungen zu Migrations- und Integrati­onsthemen vor Ort gemeinsam zu be­trachten. Spannend ist zu sehen, dass für den gesundheitlichen Bereich im Land bereits mehrere Initiativen bestehen, z. B. für die russischsprachige Bevölke­rung. Dagegen zeigt sich deutlich, dass im sozialen Bereich, insbesondere beim Schwerpunkt häusliche und sexualisier­te Gewalt und bei der Präventionsarbeit, erhebliche Lücken bestehen.

Die Erfahrungen aus beiden Projekten zeigen, dass Themen wie Diversity und interkulturelle Kommunikation in den Kommune und Landkreisen für unsere Partner immer wichtiger werden. Dies zeigten auch zwei Seminare, die SprInt- MV für den Landkreis Rostock in Güstrow und Bad Doberan durchführte. Sensibilisierung für Aspekte aus dem Themenbereich Diversity und Interkul­turelle Öffnung standen hier im Mittel­punkt. „Dabei wurde deutlich, dass der Begriff Kultur meistens vertraut ist, aber es viel Courage und Willen zur Öffnung verlangt, kulturelle Vielfalt auch zuzu­lassen, wertzuschätzen und zu leben“, betont Rita Wiese, SprInt MV Projekt­koordinatorin.

„SprInt-MV“ wird gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flücht­linge

Autorin: Rita Wiese

Quelle: CORAktuell Nr. 35

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