Integration von Zugewanderten mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen

Laufzeit: vom 01.05. bis 31.12.2005
Projektleitung: Insa Evers, Jenny Bonin
Team: Insa Evers, Jenny Bonin

Beschreibung und Ziele: Das Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat den beim Verein Diên Hông angesiedelten IntegrationsFachDienst Migration (IFDM) damit beauftragt, das Projekt zur Förderung der Integration von Zugewanderten mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen einzurichten. Ziel ist die Schaffung einer Datengrundlage, um mit gezielten Angeboten die Integration von Zugewanderten mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen befördern zu können.

Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 9.9.2003 ist der Mangel an Ärztinnen und Ärzten sowie an Pflegekräften in Mecklenburg-Vorpommern in der öffentlichen Diskussion. Auch wenn der von Verbänden angegebene Fehlbedarf von je 700 Fachkräften zu hoch erscheint, endet die von der Bundesregierung verschobene Anerkennung von Bereitschaftsdiensten zum 31.12.2005 und muss spätestens dann kompensiert sein. Gleichzeitig verschärft sich der Hausarztmangel altersbedingt in den kommenden Jahren: Prognostiziert soll der Rückgang der Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern um die 30% betragen. Auch im Kontext einer notwendigen flächendeckenden medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern sollen die Potenziale der im Land lebenden zugewanderten Fachkräfte genutzt werden. Dabei sind diejenigen Zugewanderten im Blick, die in ihrem Herkunftsland über entsprechende Ausbildungen und Berufserfahrungen verfügen, in Mecklenburg-Vorpommern aber derzeit beschäftigungslos sind.

Nach Angaben der Ostseezeitung vom 29.10.2003 wurden allein zwischen Januar 2001 und Oktober 2003 fast 400 Berufserlaubnisse an Zugewanderte erteilt. Warum soll fachlich ausgebildetes und motiviertes medizinisches und pflegerisches Personal, das bereits in Mecklenburg-Vorpommern lebt, die eigenen Fähigkeiten nicht einsetzen können und statt dessen öffentliche Leistungen beziehen? An diesem Punkt setzt die Initiative des IntegrationsFachDienstes Migration (IFDM) ein. Vor diesem Hintergrund wird das mit einer Personalstelle ausgestattete Projekt mit verschiedenen Partnern versuchen, zugewandertes und qualifiziertes medizinisches Personal, das arbeitslos ist, in entsprechende Einrichtungen zu vermitteln. Die Laufzeit des Projekts beträgt acht Monate.

Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei landesweite Erhebung über die entsprechenden Berufsabschlüsse vorliegt, soll das temporär eingerichtete Projekt in der Agentur für Arbeit (Nord) und den Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) von Arbeitsagenturen und Sozialämtern des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Daten von Zuwanderern erheben, die über medizinische und pflegerische Berufsabschlüsse verfügen, derzeit aber ohne Beschäftigung sind. Anschließend sollen diese Daten unter Zugrundelegung der Bedarfsermittlung an medizinischem und pflegerischem Personal aufbereitet für konkrete Maßnahmen vorgelegt werden.

Im Projekt soll geprüft werden, wie viele Zugewanderte mit medizinischen und pflegerischen Berufsabschlüssen es in Mecklenburg-Vorpommern gibt, die öffentliche Leistungen beziehen, welche Qualifikationen vorhanden sindundwelche Qualifikationen noch benötigt werden, um die Gleichwertigkeitsprüfung vor der Ärztekammer so schnell wie möglich erfolgreich ablegen zu können. Zugewanderte mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen bringen besonders gute Chancen und Potenziale für die Integration in das Berufsleben mit. Mit ihren Fähigkeiten könnte der Mangel an Ärztinnen und Ärzten sowie an Pflegekräften in den Krankenhäusern und Praxen des Landes Mecklenburg-Vorpommern abgemildert werden. Zielgruppen sind in Mecklenburg-Vorpommern lebende Personen mit Migrationshintergrund und einem auf Dauer angelegten Aufenthalt (SpätaussiedlerInnen, AusländerInnen, Eingebürgerte) mit medizinischen und pflegerischen Berufsabschlüssen, die derzeit ohne Beschäftigung sind.

Förderung: Das Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern