Böll-Montagskino und Gespräch: „Der Anschlag in Rostock Lichtenhagen“ & „Aus der Ferne“

Zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung MV laden wir am 25.8. um 19 Uhr ins LIWU zum Montagskino ein. Der Abend widmet sich zum einen den Erinnerungen das Pogrom in Rostock Lichtenhagen 1992 und zum anderen einer besonderen Vater-Tochter-Beziehung.

Sie sind als das größte Pogrom auf deutschem Boden nach 1945 in die Geschichte eingegangen: die rassistischen Angriffe auf das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen. Vor 33 Jahren, am 24. August 1992, warf eine wütende Meute Steine und Molotow-Cocktails gegen das damalige Wohnheim der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen. Diese Nacht hallt bis heute nach. Was bedeutet sie für die Beteiligten heute? Dieser Frage widmet sich die NDR-Dokumentation „Der Anschlag in Rostock-Lichtenhagen“ des Talkformats „Die Narbe“.

Die Kurzfilmdokumentation „Aus der Ferne“ von Hoang Quynh Nguyen und Benjamin Hujawa ist Ergebnis eines Bildungsprojekts über vietnamesisches Leben in Deutschland – von der Vertragsarbeit in der DDR über die Nachwendejahre bis heute. Die in Deutschland geborene Anna hat ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater Hung und dessen Geburtsland Vietnam. Als sie durch eine Dokumentation herausfindet, dass er 1992 von rassistisch motivierten Anschlägen in Rostock betroffen war, sieht sie sich plötzlich mit Hungs Kultur und Geschichte konfrontiert.

Wir freuen uns auf das Gespräch mit den beiden Filmschaffenden Hoang Quynh Nguyen und Benjamin Hujawa im Anschluss an die Filme.

Eintritt: 8,- / 6,- / 5,- EUR (für Studierende gilt das Kulturticket)

Was? Böll-Montagskino & Gespräch: „Der Anschlag in Rostock Lichtenhagen“ & „Aus der Ferne“

Wann? 25. August 2025, 19.00 bis 20.30 Uhr

Wo? Frieda23, Friedrichstraße 23, 18057 Rostock

Ausstellung: Lebenswege – vietnamesische Rostocker*innen erzählen

Vom 25. August bis zum 5. September 2025 präsentieren wir unsere Ausstellung „Vietdeutsche Lebenswege  – Vietnamesische Rostocker*innen erzählen“ im Rostocker Rathaus. Anlass ist das Gedenken an das rassistische Pogrom in Rostock Lichtenhagen vor 33 Jahren.

Die rassistischen Übergriffe, die nicht nur Menschen mit vietnamesischem Hintergrund Anfang der neunziger Jahre massiv erfuhren, gipfelten in diesen Tagen im August 1992 in massiver Gewalt. Trotz der traumatisierenden Erlebnisse blieben viele Vietnames*innen fest entschlossen, in Deutschland zu bleiben und für sich und ihre Kinder ein besseres Leben aufzubauen. Mehr noch  – sie gründeten den Verein Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach e.V., um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und aktiv auf die Mehrheitsbevölkerung zuzugehen.

Um die Erinnerungen von ehemaligen Vertragsarbeiter*innen sichtbar zu machen, entstand das Konzept der Ausstellung. Dabei wollten wir ein breiteres Spektrum an Erfahrungen – vor allem auch aus der Zeit vor 1992 – abbilden. So initiierte der Verein in den Jahren 2013 und 2014 eine Reihe von Gesprächskreisen mit ehemaligen Vertragsarbeitnehmer*innen sowie ihren Familien, führte Interviews und sammelte zusätzliches Material.

In kleinen Erinnerungen und Episoden, illustriert durch Fotografien und andere Zeitdokumente, zeichnet die Ausstellung vietdeutsche Lebensgeschichten und  -perspektiven nach. Die Zitate zeugen sowohl von den Höhepunkten als auch den Schwierigkeiten eines Lebens in einem (nicht mehr) fremden Land, die viele Rostocker*innen (mit)erlebt haben. Die Ausstellung gibt Einblick in einen Teil der Migrationsgeschichte unserer Stadt und in eine Community, über die viele Vorurteile und Stereotype existieren.

Am Dienstag, 3. September 2025, sind wir, die Mitwirkenden vom Verein Diên Hông e..V. von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr vor Ort, um mit euch zu der Ausstellung ins Gespräch zu kommen.

Das Rathaus ist montags bis freitags von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.

Was? Ausstellung „Lebenswege – vietnamesische Rostocker*innen erzählen“

Wann? 25. August bis 05. September 2025, 8.00 bis 19.00 Uhr

Wo? Rathaus, Neuer Markt 1a, 18055 Rostock